Wir haben berichtet, dass das es in unserem Center in Rodriguez (früher Kaagapay Center) nicht mehr möglich ist, Kinder unterzubringen.
Dort ist es dunkel (weil ringsherum mehrstöckige Häuser hochgezogen wurden), es gibt kaum Platz zum Spielen, im Umfeld machen kriminelle Gangs und Drogenbanden das Leben unsicher. Das staatliche Sozialamt hat die weitere Nutzung als Kinderheim untersagt. Deshalb laufen im Moment die Verhandlungen für den Verkauf des Centers in Rodriguez.
Das zweite Center in Maricaban wurde erst voriges Jahr frisch renoviert. Dieses Center wird auch in Zukunft dringend gebraucht. Es dient als Erstaufnahme für gefährdete und heimatlose Kinder. Hier finden sie für 3 – 6 Monate ein Zuhause, – Heimeltern, Sozialarbeiter, Psychologen, Pastoren kümmern sich um sie und helfen in der Aufarbeitung ihrer traumatischen Erfahrungen.
Und was geschieht dann? Wohin sollen dann die Kinder gehen, die nicht in ihre Familie zurück können, die längerfristig einen Heimplatz brauchen?
Die Antwort heißt: Pililla! - Pililla ist eine kleine Stadt außerhalb von Manila. 40 km von unserem Center in Maricaban entfernt. Dort haben wir ein wunderschönes großes Gelände mit 2,8 Ha Fläche gekauft. Das Grundstück ist ideal. Die Luft ist sauber, die Umgebung begrünt, teilweise mit Bäumen. Man hat eine fantastische Sicht auf die nahe gelegene Laguna Bay. Alle Infrastruktureinrichtungen und Verkehrsanbindungen sind nur einen halben Kilometer entfernt, die nächste Schule sogar nur 300m. Dieser künftige Campus bietet Entwicklungsmöglichkeiten für die nächsten Jahrzehnte.
Die Planungen sind noch ganz am Anfang. Ein Architekt ist dabei, einen ersten Entwurf für die Bebauung und Nutzung zu entwerfen. Wir sind gespannt darauf. Im Mittelpunkt werden fünf oder mehr Häuser stehen, in denen die Kinder und Jugendlichen in Wohngruppen leben werden. Anders als in Maricaban sollen die Kinder in einem familienähnlichen Umfeld leben. Ein Heimelternpaar wird für 7 9 Kinder zuständig sein. In der Mitte des Geländes wird ein großer befestigter Platz entstehen, auf dem sich die Kinder beim Basket- oder Volleyballspielen austoben können. Eine Modell-Farm soll angelegt werden, auf der eine Vielfalt von Gemüse wie Tomaten, Auberginen, Bohnen, Zwiebeln, Kartoffeln, Sträucher, Mango- Bananen- Avocado- Papaya- und andere fruchttragende Bäume angepflanzt werden. Damit wird einerseits die Eigenversorgung mit Lebensmitteln gesichert, gleichzeitig dient die Farm aber dazu, dass die (älteren) Kinder einen Bezug zur Schöpfung bekommen und bei der Bewirtschaftung der Gärten und Felder mithelfen. Darüber hinaus können Früchte verkauft werden und daraus ein Beitrag zu den Kosten geleistet werden.
Der Campus soll nicht nur für die Kinder, die dort leben, genutzt werden. Er soll ein Begegnungsort für viele andere von außen und ein Trainingszentrum für Mitarbeiter von SPECS und anderen NGOs werden. Eine Mehrzweckhalle wird Großveranstaltungen für Kinderfeste, Musikveranstaltungen, Sportwettkämpfe, evangelistische Events und vieles mehr ermöglichen.
Der Campus bietet Platz für mehrtägige Zeltlager und Freizeiten für Kinder aus der Großstadt Manila, für Jugendliche aus unserem Schulpatenschaftsprogramm und ganzen Familien aus der Stadtteilarbeit in Paranaque, Cavite, Angono. Ein weiteres Gebäude soll für Mitarbeiter eingerichtet werden, die zu Schulungen, Seminaren und geistlichen Auszeiten abseits von dem Lärm und Trubel der Großstadt neue Kraft schöpfen und Orientierung bekommen. Dort wird auch Platz sein für Volontäre aus Deutschland und anderswo, die für einige Monate in der Arbeit mithelfen. Schließlich braucht es auch ein Verwaltungsgebäude, das die verschiedenen Dienste und Aktivtäten koordiniert.
Das künftige Team in Pililla versteht den Campus als Basisstation/zentralen Ausgangspunkt, um von dort in die Umgebung hineinzuwirken. Kaum einen Kilometer entfernt befindet sich ein größeres Slumgebiet. Die Mitarbeiter werden zu den Familien, die dort leben, hingehen und ihnen in ihren Nöten helfen. Ähnlich wie in den anderen Standorten soll dann ein Schulpatenschaftsprogramm eingeführt werden. Durch christliche Stadtteilarbeit wird das Licht der Hoffnung von Weihnachten in die bettelarmen Communities hineingetragen werden.
Pililla ist für uns ein Geschenk Gottes. Wir wissen noch nicht, in welchen Dimensionen Gott uns in den nächsten 5 – 10 Jahren führen wird. Aber wir fangen im nächsten Jahr an. Es wird eine Reihe von Jahren dauern, bis alle oben beschriebenen Gebäude gebaut, Mitarbeiter gefunden und die Aktivitäten in vollem Umfang durchgeführt werden können. Nicht zuletzt hängt vieles auch davon ab, wie viel finanzielle Mittel zur Verfügung stehen werden. Unsere Partner bei SPECS sind bemüht, weitere nationale Sponsoren zu gewinnen.